Lesung mit der Jugendbuchautorin Irma Krauß am 11.10.2005

 

 

Jedes Jahr erscheinen etwa 5000 Kinder- und Jugendbücher. Da ist es verständlich, dass es Jungen und Mädchen schwer fällt, sich in dieser Fülle zu orientieren und gehaltvollen sowie interessanten Lesestoff herauszufiltern. Eine kleine Starthilfe leistete am 11. Oktober 2005 die Autorin Irma Krauß, die am Werner-von-Siemens-Gymnasium in Weißenburg für Schüler der 6. Klassen las und mit ihnen anregende Gespräche führte.

 

Den lockeren Einstieg schaffte sie mit der Geschichte von Madeleine, der Heldin aus der „Meerhexe“, die mit typischen Problemen junger Mädchen zu kämpfen hat.  Die Sehnsucht nach der Traumfigur und dem oder den Märchenprinzen füllt ihre Tage aus und bestimmt ihr Denken und Handeln.

 

Viele der jungen ZuhörerInnen fühlten sich davon angesprochen und wollten unbedingt mehr aus dem Leben der Hauptfigur und der Fortsetzungsgeschichte „Sonnentaube“ erfahren. Doch der Autorin war es auch ein Anliegen, auf die Fragen der jungen Leser einzugehen, die sie lange und ausführlich zu beantworten versuchte.  Dabei erzählte sie auch vom Entstehungsprozess ihrer Bücher und zeigte Druckbögen, um die handwerkliche Seite der Buchherstellung anschaulich darzulegen.

 

Auf Anfrage berichtete sie auch von ihren Auszeichnungen, die sie in der Zeit von 1991 bis 2003 erhalten hat. Von den neun Preisen oder Nominierungen sei ihr der Peter-Härtling-Preis der liebste und wichtigste gewesen.

 

Ihre Lieblingsbücher, so verriet Irma Krauß, seien die Harry-Potter-Bände, deren ersten sie auf einer Lesereise kennen gelernt und sofort verschlungen habe. Von ihren eigenen Büchern finde sie „Kurz vor morgen“ am besten, einen Roman zur Jahrtausendwende, in dem der 101-jährige Urgroßvater mit der 16 Jahre alten Senta eine „Begegnung der Jahrhunderte“ erlebt.

 

Ihr Buch „Rabentochter“ sei das bisher erfolgreichste gewesen, erzählt die Schriftstellerin. Darin schildert Irma Krauß, die selbst Pädagogik studiert und sieben Jahre lang als Grundschullehrerin gearbeitet hat, die Erfahrungen einer abgelehnten Tochter mit ihrer Mutter. Ein neues, sehr schön illustriertes Werk ist „Tante Doras Killerblick“, das bisher nur – genau wie Karogatto – in Luxemburg erschienen ist.

 

Weitere Höhepunkte der Veranstaltung waren das Gespräch über Geschichten in „Karogatto“, einem Buch, das sie zusammen mit Guy Rewenig über Hunde und Katzen verfasste. Ein Gedicht über die Vorlieben von Babys amüsierte mit seinen genial-lautmalerischen Reimen die „großen“ Sechstklässler und zeigte die Sprachartistik und das Einfühlungsvermögen der Autorin.

 

Mit Autogrammkarten und Lesezeichen bedankte sich Irma Krauß bei den Weißenburger Schülerinnen und Schülern, von denen bestimmt viele zum Weiterlesen und zur Lektüre ihrer und auch anderer Bücher angeregt wurden.

 

Für sie gilt sicher nicht mehr der Kinderscherz:

Wer sagt: „Ich lese nie!“

Der ist dann meist

Was „lese nie“ von hinten heißt.

 

 

   

 

 

 

Übrigens: Irma Krauß wurde für ihre Kurzgeschichte Karlas Baum der Barnimer Literaturpreis Eberhard verliehen.

Näheres hierzu finden Sie auf der Internet-Seite der Stadt Barnim.

 

Weitere Informationen zu Irma Krauß finden Sie auch auf der Internet-Seite der Autorin.

 

Ursula Bittl-Margraf, OStRin

 

Stand: 05.04.2006