Grundwissen 6. Jahrgangsstufe

    Verbindliches Grundwissen im Fach Evangelische 
    Religionslehre (6. Jahrgangstufe) 
    für Schülerinnen und Schüler am 
    Werner-von-Siemens-Gymnasium in Weißenburg
     
    Das sagt der Lehrplan: 
     
     
    In der Jahrgangsstufe 6 erwerben die Schüler folgendes Grundwissen: 
    • den Zweiten Glaubensartikel auswendig können, den Begriff Messias 
    erklären können 
    • den Zusammenhang von Jesu Passion und seiner Botschaft vom Reich 
    Gottes aufzeigen können 
    • Jüngerschaft und Nachfolge Jesu am Beispiel eines Mannes oder einer Frau 
    verstehen 
    • den Kirchenjahreskalender überblicken, die christlichen Hauptfeste in 
    ihrer Bedeutung kennen 
    • an einem Fallbeispiel eine Möglichkeit der konstruktiven 
    Konfliktbearbeitung darstellen können 
    Das solltest du wissen: 
     
    + Der Begriff „Messias" heißt ins Deutsche übersetzt „Der Gesalbte", auf 
    griechisch: „Chrsitus".
    Für das Judentum zu Zeit Jesu war die Hoffnung auf einen bald kommenden 
    Messias Gottes sehr wichtig.
    Der Messias steht für die Befreiung von Fremdherrschaft (das Land ist seit 63 v. 
    Chr. von den Römern besetzt!), er bringt Recht, Gerechtigkeit und Frieden 
    (Shalom!). 
    Jüdische Gläubige warten bis heute auf das Kommen des Messias in diese Welt. 
    Wir Christen glauben daran, dass in Jesus aus Nazareth, den wir Christus nennen, 
    der Messias bereits in diese Welt gekommen ist. 
     
    + In der Verkündigung Jesu spielt das „Reich Gottes" eine große Rolle. Das Reich 
    Gottes ist kein Land oder Territorium, es meint vielmehr die Art und Weise des 
    Miteinander-Umgehens im Geist der Liebe und Vergebung Gottes.  Oft wird es 
    auch Gottes neue Welt genannt. 
     
    Jesus sagt: Das Reich Gottes beginnt schon jetzt, wo ich bei euch bin. Er 
    vergleicht es mit einem Senfkorn, das unscheinbar ist und doch eine große 
    Pflanze hervorbringt! In Gleichnissen und Wundern holt er es in den Alltag von 
    Menschen. Wo wir im Sinne Jesu miteinander umgehen ist ein Stück vom Reich 
    Gottes bereits Wirklichkeit – am Ende der Welt wird es vollkommen sein. 
    Im Reich Gottes herrscht eine neue Gerechtigkeit als die, die wir kennen. In der 
    Geschichte von den Arbeiter im Weinberg (siehe Textsammlung 6. 
    Jahrgangsstufe) wird deutlich gemacht: Die neue Gerechtigkeit bedeutet: Jeder 
    bekommt das, was er zum Leben braucht, nicht das, was er verdient.
    Mit der Rede vom Reich Gottes macht Jesus sich auf viele Feinde – viele 
    Menschen ärgern sich über Jesus und sehen ihren Einfluss und ihre Macht 
    gefährdet. Sie überlegen deshalb, wie sie ihn zum Schweigen bringen können. 
     
    + Simon, genannt  Petrus (= der Fels)  gilt als einer der wichtigsten Jünger Jesu. 
    Er wurde, wie die anderen Jünger, von Jesus aus seinem Alltag als Fischer zu 
    einem seiner Jünger berufen. Mit Jesus wanderte er durchs Land und war ihm 
    ganz nahe. 
    An Petrus können wir aber auch gut erkennen, wie eng oft Glaube und Vertrauen 
    auf der einen Seite und Zweifel und Versagen auf der anderen beieinander 
    liegen.
    Trotz großer Ankündigungen und Versprechen verleugnet Petrus Jesus, als dieser 
    gefangen genommen war und verhört wurde. 
    Trotz dieser Verleugnung geht Jesus neu auf Petrus zu und macht ihn zum 
    Zeugen seiner Auferstehung und Mitbegründer seiner Kirche. Für uns ist es ein 
    Trost: Gott geht seinen Weg auch mit Menschen, die versagen und schwach 
    werden!
     
    + Du solltest wissen, dass das KIRCHENJAHR einen Aufbau hat und zu den 
    jeweiligen Festen, (deren Inhalt und Bedeutung du grob kennst) und Zeiten des 
    Kirchenjahres die liturgische Farbe kennen.  (Du findest es unter in der 
    Textsammlung 6. Jahrgangsstufe) 
     
    + Du sollst wissen, dass es Möglichkeiten gibt, einen Konflikt gut und fair zu 
    lösen. Dabei ist es wichtig, den anderen zu respektieren, ihm seine Würde zu 
    lassen und gut miteinander zu reden. Die Streitschlichter an  unserer Schule 
    versuchen das immer wieder zu erreichen!
     
    + Folgende Lieder solltest du auswendig kennen:
    Hevenu Shalom alejchem, Er ist erstanden…, 
     
     
    „Textsammlung 6. Jahrgangsstufe"
     
    Gleichnis, z.B Vom verlorenen Sohn, Von den Arbeitern im Weinberg …
     
     
    Das apostolische Glaubensbekenntnis (Credo)
    Ich glaube an Gott, den Vater, 
    den Allmächtigen,  
    den Schöpfer des Himmels und der Erde.
    Und an Jesus Christus,  
    seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,  
    empfangen durch den Heiligen Geist,  
    geboren von der Jungfrau Maria,  
    gelitten unter Pontius Pilatus,  
    gekreuzigt, gestorben und begraben,  
    hinabgestiegen in das Reich des Todes,  
    am dritten Tage auferstanden von den Toten,  
    aufgefahren in den Himmel;  
    er sitzt zur Rechten Gottes,  
    des allmächtigen Vaters;  
    von dort wird er kommen,  
    zu richten die Lebenden und die Toten.
    Ich glaube an den Heiligen Geist,  
    die heilige christliche Kirche,  
    Gemeinschaft der Heiligen,  
    Vergebung der Sünden,  
    Auferstehung der Toten  
    und das ewige Leben.
    Amen.
     
     
    Das Kirchenjahr
    Das Kirchenjahr beschreibt den Kreislauf der Feste in einem Jahr. Es beginnt immer am 1. 
    Advent (erster Sonntag nach dem 26. November) und endet mit dem Ewigkeitssonntag 
    (Totensonntag).
    Es gliedert sich in drei Festkreise:
    Den Weihnachtsfestkreis 
    • Adventszeit
    • Christfest
    • Weihnachtszeit
    • Erscheinungsfest
    • Epiphaniaszeit
    Den Osterfestkreis 
    • Passionszeit
    • Karfreitag
    • Osterfest
    • Osterzeit
    • Himmelfahrt
    • Pfingsten
    Den Trinitatiskreis 
    • Trinitatis (Dreieinigkeitsfest)
    • Trinitatiszeit
    • Erntedankfest
    • Kirchweihfest
    • Reformationsfest
    • Buß- und Bettag
    • Ewigkeitssonntag (Totensonntag)
    Viele Feste sind nicht an einen festen Termin gebunden, sondern richten sich nach dem 
    Osterfest. Ostern wird jedes Jahr am Sonntag, der auf den ersten Frühlingsvollmond folgt, 
    gefeiert. (möglich: 22.3-25.4)
    Nach diesem Termin richten sich dann 
    • Die Dauer der Epiphaniaszeit
    • Der Beginn der Passionszeit
    • Die Termine für Himmelfahrt und Pfingsten
    • Der Beginn und die Dauer der Trinitatiszeit
    Die Kirchenfarben
    Am Altar und an der Kanzel sind in unserer Kirche farbige Tuchbehänge angebracht, die man 
    Antependien nennt. 
    Die unterschiedlichen Farben haben verschiedene Bedeutungen und sind bestimmten Zeiten 
    des Kirchenjahres zugeordnet.
    Weiß 
    Die weiße Farbe weist auf Jesus hin, auf die Freude an Christus und die damit verbundene 
    Festfreude. 
    • Christfest, Weihnachtszeit
    • Erscheinungsfest
    • Gründonnerstag
    • Osterfest, Osterzeit und Himmelfahrt
    • Trinitatis
    Rot 
    Mit der roten Farbe werden Heiliger Geist (Feuer), die Kirche und die Märtyrer (Blut) 
    beschrieben. 
    • Pfingsten
    • Kirchweih
    • Reformation
    • Konfirmation
    Violett 
    Violett ist die Kirchenfarbe. Sie steht für alle Buß- und Vorbereitungszeiten. 
    • Adventszeit
    • Passionszeit
    • Buß- und Bettag
    Schwarz 
    Die schwarze Farbe wir in unserem Kulturkreis immer als Farbe der Trauer und Klage 
    gesehen und auch in der Kirche bei den entsprechenden Gedenktagen verwendet. 
    • Karfreitag, Karsamstag
    • Ewigkeitssonntag (Totensonntag)
    Grün 
    Die grüne Farbe bedeutet Wachsen und Reifen. 
    • Epiphaniaszeit
    • Trinitatiszeit
    LIEDER
     
    EG 433
     
     
     
    hebr. Hevenu schalom alejchem,
    hevenu schalom alejchem,
    hevenu schalom alejchem,
    hevenu schalom,
    schalom,
    schalom alejchem.
    dt. Wir wünschen Frieden euch allen,
    wir wünschen Frieden euch allen,
    wir wünschen Frieden euch allen
    wir wünschen Frieden,
    Frieden,
    Frieden aller Welt.
    Text und Melodie: aus Israel
     
     
    EG 116 Er ist erstanden 
     
     
     
     
     
    1. Er ist erstanden, Halleluja.
    Freut euch und singet, Halleluja.
    Denn unser Heiland hat triumphiert,
    all seine Feind gefangen er führt.
    Kehrvers Laßt uns lobsingen vor 
    unserem Gott,der uns erlöst hat vom 
    ewigen Tod.
    Sünd ist vergeben, Halleluja!
    Jesus bringt Leben, Halleluja!
     
    2 Er war begraben drei Tage lang.
    Ihm sei auf ewig Lob, Preis und Dank;
    denn die Gewalt des Tods ist 
    zerstört;
    selig ist, wer zu Jesus gehört.
    Laßt uns lobsingen vor unserem Gott,
    der uns erlöst hat vom ewigen Tod.
    Sünd ist vergeben, Halleluja!
    Jesus bringt Leben, Halleluja!
     
    3.  Der Engel sagte: »Fürchtet euch 
    nicht!
    Ihr suchet Jesus, hier ist er nicht.
    Sehet, das Grab ist leer, wo er lag:
    er ist erstanden, wie er gesagt.«
    Laßt uns lobsingen vor unserem Gott,
    der uns erlöst hat vom ewigen Tod.
    Sünd ist vergeben, Halleluja!
    Jesus bringt Leben, Halleluja!
     
    4. »Geht und verkündigt, daß Jesus 
    lebt,
    darüber freu sich alles, was lebt.
    Was Gott geboten, ist nun vollbracht,
    Christ hat das Leben 
    wiedergebracht.«
    Laßt uns lobsingen vor unserem Gott,
    der uns erlöst hat vom ewigen Tod.
    Sünd ist vergeben, Halleluja!
    Jesus bringt Leben, Halleluja!
     
    5. Er ist erstanden, hat uns befreit;
    dafür sei Dank und Lob allezeit.
    Uns kann nicht schaden Sünd oder 
    Tod,
    Christus versöhnt uns mit unserm 
    Gott.
    Laßt uns lobsingen vor unserem Gott,
    der uns erlöst hat vom ewigen Tod.
    Sünd ist vergeben, Halleluja!
    Jesus bringt Leben, Halleluja!
     
    Suaheli-Text:
    1kisuaheli. Mfurahini, Haleluya,
    Mkombozi amefufuka.
    Amefufuka, Haleluya,
    Msifuni sasa yu hai.
    Tumwimbie sote kwa furaha.
    Yesu ametoka kaburini.
    Kashinda kifo, Haleluya,
    Haleluya, Yesu yu hai.
    Text: Ulrich S. Leupold 1969 nach dem 
    Suaheli-Lied »Mfurahini, Haleluya« von 
    Bernard Kyamanywa 1966
    Melodie: aus Tansania