Cybermobbing (7. Klassen)

    Mobiles Theater zum Thema Cyber-Mobbing:

    Fake oder War doch nur Spaß

    Schnell mal ein „scharfes“ Foto, ein  „Action“-Video, einen „coolen“ Kommentar „geposted“, auf Facebook, Whatsapp und Co? Schnell und locker? Wie schnell kann damit eine Lawine mit unvorhersehbaren Folgen ins Rollen kommen! Keiner ist davor sicher! Cyber-Mobbing, Persönlichkeitsschutz im Internet usw. sind Themen die alle angehen!

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    Am Mittwoch, den 26.6.2013, besuchte ein zweiköpfiges Schauspielerteam des Enemble Radiks aus Berlin auf ihrer Bayerntournee unsere Schule. In der Form des Dokumentartheaters wird berichtet, wie es kommen konnte, dass eine – zu Beginn der Geschichte – lebensfrohe und aktive junge Frau sich immer mehr zurückzieht und schließlich den Suizid als Lösung ihrer Probleme sieht.

    In der Landkreisturnhalle zogen die beiden Schauspieler  die Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe mit dem zwar fiktiven, aber sehr authentisch dargestellten Fall der 17jährigen Lea in ihren Bann und machten betroffen:

    Die Erzähler und auch Lea selbst führen uns in eine Welt ein, die einerseits geprägt ist durch die Suche nach Erfolg, Liebe und Anerkennung, andererseits aber auch durch Konkurrenz, Missgunst, Illusionen und virtuell geschaffene Realitäten.

    Lea träumt davon, Sängerin zu werden. Als sie in eine Casting-Agentur aufgenommen wird, weckt das den Neid einiger Ihrer MitschülerInnen, besonders den von Nadine, Leas vermeintlich bester Freundin. Erste Sticheleien und Ausgrenzungen beginnen in der Schule, und schließlich weiten sich die Mobbing-Attacken auch auf diverse Netzwerk-Portale aus, unter anderem auf Facebook und Schüler-VZ.

    Lea wehrt sich zunächst gegen die Kommentare und Lügen, postet ihrerseits Kommentare und stellt unter anderem einen von ihr verfassten Rap-Song gegen die Mobber online.

    Was als vermeintlicher „Zickenkrieg“ begann, nimmt nun Ausmaße an, die keiner der Beteiligten voraussehen konnte. Lea erhält nun auch fortgesetzt anonyme Anrufe und SMS, in denen Drohungen und Beleidigungen mitgeteilt werden. Mittlerweile beschäftigen sich auch einige Lehrer mit den Mobbing-Attacken gegen Lea, doch sind die Auseinandersetzungen nicht mehr nur schulintern zu klären, vor allem, nachdem ein Video online gestellt wurde, das Lea minutenlang betrunken in einer Toilette zeigt.

    Lea zieht sich zurück, geht kaum noch in die Schule und als sie schließlich erfährt, dass Andi, mit dem sie eine Liebesaffäre hatte, zu der Gruppe der Mobber gehört, und ihr Vater sie zudem bedrängt, Anzeige zu erstatten, will Lea sich das Leben nehmen. Sie wird noch rechtzeitig gefunden und kann gerettet werden. In der Folge ermittelt nun auch die Polizei.

    Am Ende des Stückes drängen sich Fragen auf:

    Wie hätte die Eskalation verhindert werden können? War die Entwicklung absehbar? Wer hätte an welchem Punkt eingreifen können? Wer hat „Schuld“? Wie ist es überhaupt zu dieser Situation gekommen?

    Es gehört daher wesentlich zum Konzept der Theaterveranstaltung, dass anschließend  Raum gegeben wird, mit den Schauspielern darüber zu sprechen, eigene Gedanken zu äußern oder auch in ein Buch zu schreiben. Eine Schülerin: „Kommt es vor, dass nach einer Veranstaltung Schüler zu Ihnen kommen, um Ihnen ihren eigenen Fall zu erzählen?“-„Ja, und nicht zu selten! Unser Rat: Wendet euch an eure Eltern, Schulpsychologen und Lehrer um euch Hilfe zu holen und vor allem: Habt selber den Mut, euch bekannte Fälle zu melden – und so den Betroffenen zu helfen! Dabei könnt auch ihr anonym bleiben - um euch selbst zu schützen!“