Karen-Susan Fessel

Nach oben Helmut Haberkamm Dr. Matthias Kneip Irma Krauß Karen-Susan Fessel Harald Parigger Thomas Klischke

 

Lesung für die 6. und 8. Klassen im November 2006 mit einer Berliner Autorin

 

„Wer kennt Meppen?“ Mit dieser Frage verschaffte sich die Berliner Autorin Karen-Susan Fessel in ihrer mit biographischen Details angereicherten einführenden Vorstellung bei den fußballbegeisterten Schülern der 6. und 8. Klassen im Jahr der Weltmeisterschaftseuphorie einen hervorragenden Zugang zu ihren Köpfen und Herzen. Denn der Verein SV Meppen war in den Jahren 1987/1988 bis 1997/1998 in der 2. Bundesliga vertreten und deshalb ist bei vielen Fans die Kleinstadt aus der Nähe von Köln recht bekannt. Zwar wussten nur vereinzelte Schüler von dieser ruhmreichen Fußballvergangenheit, aber dadurch war dennoch eine Ebene geschaffen, auf der weitere gemeinsame Erfahrungen ausgetauscht werden konnten. Was aber hat die Autorin mit Meppen zu tun?

Sie verbrachte dort einen Teil ihrer Schulzeit und legte 1983 ihr Abitur ab. Es war aber nur eine von vielen Stationen im Leben der 1964 in Lübeck geborenen Autorin, deren Vater berufsbedingt oftmals innerhalb Deutschlands umziehen musste. Die Stadt, die aber letztendlich für die Autorin Heimat wurde, ist Berlin, wo sie sich schon sehr früh in Kreuzberg niederließ und dort heute noch lebt. Von ihren vielen Teilzeitjobs, die sie neben Studium (Germanistik, Romanistik, Theaterwissenschaft) und Schriftstellerei ausüben musste, war ihr die Arbeit als Fahrradkurier am wichtigsten, weil sie auf diese Weise Berlin sehr gut kennen lernen konnte.

Aufgrund einer Literaturtagung in Volkach, bei der u.a. die junge Nachwuchsschriftstellerin  Fessel vorgestellt wurde, schlugen die teilnehmenden DeutschlehrerInnen Christine Höller, Bettina Neumann und Sebastian Nolda die Autorin für eine Veranstaltung vor. Von der Fachschaftsleitung wurden dann die weiteren Schritte eingeleitet.

Insgesamt vier Lesungen hielt die inzwischen sehr bekannte Autorin am Werner-von-Siemens-Gymnasium, da wegen der beschränkten Raumverhältnisse nur ca. 75 Schüler pro Lesung im Veranstaltungsraum Platz hatten. Die Autorin fand diese „intime“ Atmosphäre aber durchaus angenehm, denn es konnte ein sehr enger Kontakt zu den Schülern hergestellt werden und  die Verständigung ohne Mikrophon war ihr „höchst angenehm“. Sie selbst hielt die vier Lesungen ohne jegliche Ermüdungserscheinungen durch, versprühte Esprit und Charme auch noch am Freitag in der 5./6. Stunde.

Am Donnerstag, dem 16.11. las sie zunächst vor den achten Klassen. Dabei stellte sie einige ihrer Bücher vor. Danach durften sich die Schüler ein Buch aussuchen, aus dem die Autorin vortragen sollte. Die erste Gruppe wählte „Ausgerechnet du“, ein Werk, das sich mit vielfältigen Problemen Heranwachsender in einer Stadtrandsiedlung beschäftigt. Für das Jugendbuch „Und wenn schon“ entschied sich die zweite Gruppe. Darin geht es um einen Jungen, der in einer Familie am Rande der Gesellschaft lebt. Sprachlich ist dieses Buch dem rauen Jargon des jugendlichen Außenseiters angepasst, aber dennoch so einfühlsam geschrieben, dass es Sympathien weckt mit „Mani“ und seinen Brüdern und deshalb auch zur Identifikation einlädt. Dieses Jugendbuch stand auf der „Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuchpreis“ und wurde in den Feuilletons führender Zeitungen lobend hervorgehoben.

Für die sechsten Klassen, die am Freitag (17.11.) in zwei Gruppen an der Lesung teilnahmen, hatten die Deutschlehrer das Buch „Ein Stern namens Mama“ schon eingeführt, da es den frühen Tod einer Mutter zum Inhalt hat und die Autorin eine Vorbereitung dieser anrührenden Geschichte für sinnvoll hielt.

Bei allen Lesungen war das Interesse groß und die Beteiligung an den Gesprächen mit der Schriftstellerin äußerst engagiert.

Die Schülerin Julia Lux aus der Klasse 6b hinterließ im Gästebuch der Homepage von Karen Susan Fessel folgende Nachricht: „Ganz dickes Lob von mir und meiner Klasse“. Diesem Urteil möchten wir uns alle anschließen.

Die Autorin, die eine Nacht in Weißenburg verbracht hat, war von dem Flair der heimeligen fränkischen Kleinstadt ebenso begeistert wie von Eichstätt, wo sie einen Tag zuvor zwei Lesungen gehalten hatte. Sie hat versprochen, wieder zu kommen und in Weißenburg Urlaub zu machen.

Wir freuen uns!

Ursula Bittl-Margraf, Fachbetreuung Deutsch

 

Weitere Informationen zu Karen-Susan Fessel finden Sie auf der Internet-Seite der Autorin.

 

Eine Lesung vor Schülern der 8. Klassen:


Frau Fessel zeigt den Schülern die südkoreanische Ausgabe eines ihrer Bücher, bei der nicht nur die fremde Schrift auffällt:

Das Buch liest sich auch anders, als es Europäer gewöhnt sind, nämlich von hinten nach vorne.

Die Schüler dürfen darüber abstimmen, aus welchem Jugendbuch Frau Fessel vorlesen soll.


Eine Lesung vor Schülern der 6. Klassen: