Am Donnerstag, den 12.12.24, fand in der St. Andreaskirche um 19 Uhr das traditionelle Weihnachtskonzert des Gymnasiums statt. Die Ensembles der Schule boten den Zuhörern ein abwechslungsreiches musikalisches Programm, welches festlich und fröhlich auf das Weihnachtsfest einstimmte. Zu hören waren die Blechbläsergruppe, die Bläserklassen, das Schulorchester, der Unterstufen-, Mittelstufen- und Schulchor sowie die Bigband des Gymnasiums. Besonders eindrucksvoll wurde "Es ist ein Ros` entsprungen/The Rose" dargeboten. Das Publikum in der voll besetzten Kirche lobte alle Beiträge mit kräftigem Applaus.
Folgender Artikel findet sich am 16.12.2024 auch im Weißenburger Tagblatt:
„Macht hoch die Tür!“
Festliches Weihnachtskonzert zeigt die musikalische Bandbreite des Gymnasiums
Die Blechbläsergruppe des Werner-von Siemens-Gymnasiums brachte es auf den Punkt. Grandios eröffnete sie das glanzvolle Weihnachtskonzert in der Andreaskirche mit einem der bekanntesten Weihnachtslieder beider christlicher Konfessionen: „Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ von Georg Weissel wurde vor 400 Jahren geschrieben, nachdem der Pfarrer seine Kirchenpforten tatsächlich für frierende Bewohner des Armenhauses geöffnet hatte. Dieses Lied und die damit verbundene gelebte Nächstenliebe erklärte der Stellvertretende Schulleiter Alexander Höhn in seiner emotionalen Begrüßung zum Motto des Abends: das Herz für den Nächsten zu öffnen bedeutet Gott ein Stück hereinzulassen.
Die erste und die letzte Strophe des Liedes wurden zu Beginn und am Ende des Konzerts intoniert und die zahlreichen Besucher sangen in der vollbesetzten Kirche lautstark mit. So schuf das Weihnachtslied einen feierlichen Rahmen, in dem sämtliche Chöre und Ensembles der Schule brillant agieren konnten. Denn die Musiklehrer Ulrike Haag, Annegret Budday-Kuhnle und Simon Schart hatten ein Programm vom Feinsten zusammengestellt, das neben den Blechbläsern auch das Schulorchester, die Bigband, die Bläserklassen und die beiden großen Chöre integrierte.
Als dann am Ende die zauberhafte deutsch-englische Liedkombination „Es ist ein Ros entsprungen“ von Michael Praetorius und „The Rose“ von Amanda McBroom und Stewart Burgess im reizvollen Arrangement von Ulrike Haag aus den vielen Kehlen der Chöre und begleitet vom Schulorchester und Mitgliedern der Bigband durch das Kirchenschiff tönte, war definitiv der Gänsehautmoment des Abends gekommen, zumal Lillian Heidenreich ein Gesangssolo der Extraklasse bot: Alle Schüler, Eltern und Lehrer wussten in diesem Moment: Jetzt kann Weihnachten kommen. Schade nur, dass bis dahin noch rund eine Woche lang die Schulbank gedrückt werden muss.
Das Programm bot neben traditionellen Advents- und Weihnachtsliedern wie „Maria durch ein Dornwald ging“ oder dem provenzalischen Weihnachts-Volkstanz „La marche des rois“ auch viele schwungvolle englische, irisch-keltische und amerikanische Christmas-Songs, die von „Rudolph, the red-nosed reindeer bis zu Captain Cooks „Winter Wonderland“ reichten. Und die Jüngsten im Bunde, die Schüler der Bläserklasse 6b, eröffneten den Reigen der musikalisch verklärten Nacht durch zwei flotte amerikanische Christmas-Carols, die den Weihnachtsmann schon mal auf die Hausdächer klettern ließen („Up on a housetop“) und den Saal bildlich-musikalisch mit Stechpalmen schmückten, wie es in Großbritannien Brauch ist („Deck the hall“).
Anschließend präsentierte die Bläserklasse plus mit Ulrike Haag und Simon Lehmeier am Schlagzeug die nahezu tänzerisch anmutende französische Dreikönigs-Farandole von Alphonse Daudet, die Georges Bizet vertonte und Michael Sweeney neu arrangierte, sowie Patrick Roszells wunderbar harmonischen Song „Heralds“ in Perfektion. Natürlich mussten beide Bläserklassen auch gemeinsam ihr Können unter Beweis stellen, was mit Sweeneys weltbekanntem Ohrwurm „We wish you a merry Christmas“ auch eindrucksvoll gelang.
Doch dann schlug die Stunde der beiden Chöre unter der Leitung von Simon Schart. Während der Unterstufenchor gleich im ersten Lied („Hark, the Herald Angels Sing“) zu engelsgleichen Sängern mit filigran klingenden Stimmen mutierte, anschließend das vielstimmiges Medley „The Bells of Christmas“ erklingen ließ und am Ende den Millionenseller „Rudoph the red-nosed reindeer“ anstimmte, zeigte der Mittel- und Oberstufenchor eine reife Leistung, als sich er mit „You raise me up“ von Brendan Graham erneut von irischer Volksmusik inspirieren ließ und sich mit John Rutters „Angels‘ Carol“ in nahezu himmlische Sphären erhob.
Zwischen den beiden Chören hatte man geschickt das Schulorchester unter Leitung von Annegret Budday-Kuhnle platziert. Obgleich derzeit nur rund ein Dutzend Schüler als Streicher und Bläser agieren, zeigten sie bei „Maria durch ein Dornwald ging“ bereits eine erstklassige Leistung und warfen Leonard Cohens berührendes „Hallelujah“ in intensiven Klangfarben in das weite Kirchenrund. Das Stück ging unter die Haut, ebenso wie „The Lord of the Dance“ in der Bearbeitung von Hardiman und Moore, dessen energiereiche irisch-keltische Motivik eine wahre Massage für die Seele ist.
Bei einem Weihnachtskonzert darf auch die Bigband der Schule nicht fehlen: Unter der Leitung von Ulrike Haag bot man drei schmissige Weihnachtslieder im typischen Bigband-Sound dar, der auch reichlich Platz für das eine oder andere Solo ließ: Dem eingängigen „Nutcracker Swing“ folgten der behutsame „Christmas Waltz“ und der amerikanische Weihnachts-Dauerbrenner „Winter Wonderland“, bevor sich nahezu alle musikalischen Akteure zum Höhepunkt zusammenfanden: dem einzigartigen Arrangement von „Es ist ein Ros entsprungen“ und „The Rose“. Es sind diese Lieder, die ein bisschen Hoffnung spenden in unserer sonst so kalten Zeit. Lang anhaltender Applaus für ein Weihnachtskonzert der Superlative.
Robert Luff