Vom 23. bis 27. September bis durften wir unsere schwedischen Austauschpartner in Stockholm besuchen. Dabei konnten wir viele interessante und bereichernde Eindrücke von Land und Leuten gewinnen.
Montag, 23.09.2024
Das bereits sehr umfassende Austauchprogramm des WvS-Gymnasiums wurde im Schuljahr 2024 um einen weiteren Austausch nach Stockholm ergänzt. Im Frühjahr waren unsere nordischen Freunde in den deutschen Gastfamilien zu Besuch, so stand also nur noch der Gegenbesuch aus, welcher im September stattfinden sollte. Mit mehr oder weniger prall gefüllten Koffern ging es am Montag mit einem Bus des Unternehmens Engeler nach Stuttgart, von wo aus uns ein Flugzeug dann nach Stockholm-Arlanda bringen sollte. Leider ist die chronische Unpünktlichkeit bei Verkehrsmitteln in Deutschland auch auf den Flugverkehr übergeschwappt, weshalb noch einige Stunden am Gate verbracht werden mussten, was wiederrum aber genug Zeit bot, auf einer öffentlichen X-Box einige Formel-1 Autos an Monacos Banden und unglaublich viele Bälle an Brasiliens Torlatte zu manövrieren. In Arlanda gelandet ging es mit dem Express nach Stockholm, wo wir bereits von den schwedischen Austauschschülern erwartet wurden. Mit den Öffis ging es dann gegen Mitternacht in die Gastfamilien, wobei es sich einer der deutschen Schüler allerdings nicht nehmen lassen konnte, in einer überaus herzzerreißenden, großzügigen Aktion seinen Koffer inklusive Inhalt an einen langfingrigen Schweden zu „verschenken“ und dies dann voller Stolz in perfektem Englisch und mit bisher nie benötigtem Vokabular (Zahnspange?!) der Stockholmer Polizei zu berichten. Der erste Eindruck des Landes war also überaus wundervoll.
Dienstag, 24.07.2024
Gestartet hat unser Besuch in Stockholm am Dienstag mit dem ersten Besuch der schwedischen Schule, dem Kungsholmens Västra Gymnasium. Dort begleitete die deutschen Schülerinnen und Schüler die Austauschpartner in ihre Unterrichtsstunden. Anschließend erhielten wir eine Führung durch die Schule und genossen von der Schule gesponserte Kanellbullar und lernten die stellvertretende Schulleiterin kennen. Mit gestärktem Magen ging es für uns in eine nahe gelegene Shoppingmall, damit Johannes
einige dringend benötigte Klamotten nachkaufen konnte. Nach dem kleinen Ausflug ging es für uns wieder zurück in die Schule. In der Cafeteria wurden wir zu einem Mittagessen eingeladen. Nach der leckeren Mahlzeit hatten wir erst einmal Freizeit. Da manche Austauschpartner noch Unterricht hatten, blieb ein Teil in der Schule. Ein anderer ging in die Innenstadt, um diese zu erkunden. Schließlich war für alle die Schule aus und die Gruppe traf sich wieder, um gemeinsam zum Technischen Museum zu fahren. Dort war vieles rund um das Thema Technik geboten: interaktive Spiele, verschiedene Ausstellungen, ein nachgebautes Bergwerk oder auch optische Täuschungen. Danach war das offizielle Programm zu Ende. Um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, gingen wir schließlich noch alle zusammen Abendessen.
Mittwoch, 25.07.2024
Am Mittwochmorgen trafen wir uns in Slussen und nahmen gemeinsam eine kleine Fähre, die uns in wenigen Minuten nach Allmänna Gränd brachte. Unser Ziel war Skansen, das älteste Freilichtmuseum der Welt. Dort erhielt man einen tiefen Einblick in die schwedischen Traditionen und Bräuche. Es war beeindruckend, Menschen zu treffen, die in historischen Kleidern durch den Park liefen, als würden sie direkt aus dem 16. Jahrhundert kommen. Doch Skansen bietet auch eine faszinierende Tierwelt, die vor allem einheimische Tiere, wie zum Beispiele Polarfüchse, Elche und Rentiere beinhaltet. Als wäre das noch nicht genug, entdeckten wir nach unserer Mittagspause auch noch ein Aquarium, in dem wir die verschiedensten Fische bewundern konnten. Der Besuch in Skansen war rundum spannend. Danach besuchten wir alle das ABBA-Museum. Wo jeder Besucher die Möglichkeit hat eine eigene Bühnenperformance zu zeigen und dabei Karaoke zu singen. Dabei fühlten wir uns wir ein fünftes Mitglied der Band. Nach dem Gesang gingen wir dann in das dritte und letzte Museum an diesem Tag: dem Vasa-Museum. Dort haben wir das Kriegsschiff gesehen, das vor knapp 400 Jahren auf ihrer Jungfernfahrt gesunken war und das zu 98% wieder in ihren Originalzustand rekonstruiert werden konnten. Nach diesem anstrengenden Tag haben wir zusammen eine typische schwedische Fikka, eine Art Kaffeepause gemacht. Vor allem die Kanelbullar sind sehr zu empfehlen.
Donnerstag, den 26.09.2024
Unseren letzten Tag haben wir noch einmal in vollen Zügen genossen. Zuerst hatten wir ein paar Stunden in der Schule und trafen uns mit den schwedischen Schülerinnen und Schülern, die im ersten oder zweiten Jahr Deutsch lernen. Zusammen haben wir uns über schwedische und deutsche Traditionen und Gewohnheiten ausgetauscht, sowie zusammen Kahoot gespielt, was uns allen viel Freude bereitet hat. Wir haben auch etwas Werbung für den Austausch gemacht, sodass dieser auch im nächsten Jahr wieder stattfinden kann und konnten somit bei vielen schwedischen Schülern und Schülerinnen das Interesse wecken, Deutschland einmal selbst zu besuchen. Danach haben sich die sieben deutschen Schüler und unsere beiden Lehrkräfte Herr Höller und Frau Dürnberger mit Robert getroffen, der uns einen informativen Vortrag über den NATO-Beitritt Schwedens hielt und einige Fragen klären konnte, wie „What does the Swedish population think about the fact that Sweden is now part of the Nato?“ oder „How powerful would the Swedish army be without Nato?“. Wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass es einige Vorteile gibt, dass Schweden nun Teil der NATO ist, aber auch Nachteile, denn Schweden als eigentlich unabhängiges Land ist nun durch den Eintritt nicht mehr neutral und rückt dadurch in das Visier Putins, weswegen dieser schon öfter versuchte das Land durch Drohnenüberflüge und weiteres zu provozieren. Nachdem der Schultag beendet war, machten sich die deutschen Schüler mit Robert auf, um die Stadt noch etwas besser kennenzulernen. So sind wir auf einen höher gelegenen Platz in Stockholm gewandert, um die tolle Aussicht auf Gamla Stan (Altstadt) genießen zu können. Anschließend haben wir uns die Altstadt angesehen und einige Souvenirs für unsere Familien gekauft. Zum Abend hin hat sich die Gruppe von den Lehrern getrennt und wir sind mit unseren Austauschschülern, die nach und nach dazu gestoßen sind, in ein sehr schönes Café gegangen. Einige von den Schülern und ihren Austauschpartnern sind noch in ein Theater gegangen und die anderen nach Hause, denn wir mussten alle noch Koffer packen und uns langsam auf das frühe Aufstehen vorbereiten, denn am nächsten Tag hieß es: um 5:30 Uhr Treffpunkt am Bahnhof!
Freitag, 27.09.2024
Am Freitag sollte es dann mit circa drei Stunden Schlaf zurück nach Deutschland gehen. Mit einigen Souvenirs und einem nicht verwendeten Gepäckplatz ging es mit Eurowings um acht Uhr ohne weitere Zwischenfälle nach Stuttgart, von wo aus wir auf vollgestauten Autobahnen mehr als 1 ½ Stunden länger als bei der Hinfahrt brauchten. Zeit, in der wir es uns nicht nehmen ließen, Frau Dürnberger mit einem in Schweden gelerntem Spiel in den Wahnsinn zu treiben. Erschöpft, aber mit vielen tollen Eindrücken im Gepäck kamen wir wieder wohlbehalten in Weißenburg an und werden diesen Austausch in sehr gut in Erinnerung behalten.