Als „normales“ Schulfach mit doch besonderer Ausprägung leisten wir wie alle anderen Fächer unseren Beitrag dazu, die Schülerinnen und Schüler, die unser Gymnasium besuchen, gründlich und vielseitig auszubilden.
Besonders am Herzen liegt uns natürlich die philosophisch-religiöse Bildung. Wir möchten unsere Schülerinnen und Schüler mit dem christlichen Glauben in seiner jeweiligen konfessionellen Prägung bekannt machen und sie dazu einladen, in diesem Glauben - so wie wir selber - ihre geistige Heimat zu entdecken.
Wichtig ist uns dabei besonders der ökumenische Blick über den eigenen Tellerrand hinaus.
Wir möchten bei unseren Schülerinnen und Schülern eine lebensbejahende, aber auch kritisch-nachdenkliche Haltung fördern, die den Lebensmustern einer bedenkenlosen Spaß- und Konsumwelt mit einer selbst gewonnenen christlichen Sinnorientierung begegnet. Uns liegt sehr an fächerübergreifender Zusammenarbeit.
Was wir bieten:
Der Religionsunterricht ist ordentliches, vorrückungsrelevantes Lehrfach und umfasst zwei Wochenstunden auf allen neun Klassenstufen. In der Oberstufe gehört die Religionslehre zum gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeld, in dem auch W- bzw. P- Seminare angeboten werden und ist ein beliebtes, aber durchaus anspruchsvolles Abiturfach.
Neben dem Unterricht sind uns die Gottesdienste ein zentrales Anliegen. Das Schuljahr beginnt und endet jeweils mit einem Gottesdienst. Am Anfang der Feierlichkeiten zur Verabschiedung der Abiturientinnen und Abiturienten steht ein Gottesdienst in St. Andreas oder Hl. Kreuz.
In unserem Unterrichten sind wir folgenden Leitlinien verpflichtet:
1. Der Evangelische wie der Römisch-Katholische Religionsunterricht hat im Fächerkanon der Schule die Aufgabe, der Kommunikation der Schülerinnen und Schüler mit der christlichen Tradition in der gegenwärtigen Welt zu dienen. Mit dem Religionsunterricht nimmt die Kirche Bildungsverantwortung in der pluralen Gesellschaft am Ort der Schule wahr. Sie tut dies in konfessioneller Deutlichkeit und ökumenischer Offenheit. Der Religionsunterricht geschieht unter den Gegebenheiten und Bedingungen der Schule und wird von Kirche und Staat gemeinsam verantwortet.
2. Aus dieser Aufgabe ergeben sich folgende Ziele
a) Der Religionsunterricht informiert und orientiert über die christliche Tradition und ihre jüdischen Wurzeln, über die Kirche in Geschichte und Gegenwart, über Fragen der Ökumene und des interreligiösen Dialogs sowie über philosophische und außerchristliche Deutungen von Mensch und Welt. Er will Schülerinnen und Schülern Wege zu einem lebensbezogenen Umgang mit der biblischen Überlieferung eröffnen.
b) Der Religionsunterricht bringt Fragen und Herausforderungen unserer Zeit zur Sprache; er will Schülerinnen und Schüler zur Auseinandersetzung mit christlichem Glauben und Handeln anregen und sie ermutigen, vom Evangelium her Perspektiven für die eigene Orientierung zu entwickeln. Bei den damit verbundenen Lernprozessen sind die religiöse Entwicklung und Sozialisation der Schülerinnen und Schüler zu beachten.
c) Der Religionsunterricht fördert die Selbständigkeit der Schülerinnen und Schüler; er will sie hinführen zu einem Gott verantwortlichen achtsamen Umgang mit Mensch und Welt. Er bietet den Schülerinnen und Schülern im Rahmen der schulischen Möglichkeiten Lebenshilfe und Begleitung an. Dazu gehört auch, im Leben der Schule Raum zu schaffen für Innehalten und Feiern, für Gebet und Gottesdienst. Der Religionsunterricht unterstützt von seinem christlichen Menschenbild her soziales und kommunikatives Lernen; er fördert Toleranz und Empathie.
d) Der Religionsunterricht bringt die biblische Botschaft nicht nur als historisch Gegebenes zur Sprache, sondern will zugleich offen sein für die persönliche Anrede Gottes an den Menschen. Er will Wege zum Glauben eröffnen und Schülerinnen und Schülern dabei helfen, ihren Ort in der Gemeinschaft der Christen zu bestimmen. Die Schülerinnen und Schüler sollen, auch im Umgang mit bedrückenden Lebenserfahrungen, zu einem Leben aus der Hoffnung des christlichen Glaubens ermutigt werden.
3. Der Religionsunterricht ist heute geprägt von einer Vielfalt an Konzeptionen und Methoden, nicht zuletzt der Digitalisierung. Seiner Aufgabe entspricht ein mehrdimensionales Lernen und Lehren. In der spannungsvollen Einheit von Wirklichkeitserfahrung und Glaubensauslegung begegnen sich im Unterricht Lernende und Lehrende als Personen mit einer je eigenen Geschichte. Dass der Religionsunterricht im Vertrauen auf Gott geschehen kann, schließt die Bejahung der menschlichen Grenzen allen Lehrens und Lernens ebenso ein wie die Möglichkeit, immer wieder neu anzufangen.